Praxis für Heilpädagogik
und Frühförderung
in Schlehdorf am Kochelsee
Heilpädagogische Frühförderung
Was ist heilpädagogische Frühförderung?
Elternbegleitung im Rahmen der heilpädagogischen Frühförderung
Entwicklungsziele für Kinder
Heilpädagogische Ansätze und Methoden, mit denen ich u.a. arbeite:
Heilpädagogik ist ein Bereich der Pädagogik, basierend auf Erkenntnissen aus den Bereichen Medizin, Entwicklungspsychologie und dem Wissen um fördernde Werk- und Umfeldgestaltung.
Unsere Kinder wachsen heute in einer sehr komplexen Welt auf, die immer neue Herausforderungen mit sich bringt.
In der Entwicklung des Kindes ist vom Babyalter ab schön zu beobachten, wie es nach und nach seinen eigenen Körper entdeckt und lernt, diesen für sich zu nutzen, zu "bewohnen".
Wichtigste Aufgabe des kleinen Kindes bis zur Schulreife ist, den eigenen Körper geschickt nutzen zu lernen (Fein- und Grobmotorik) und über den Körper und seine Empfindungen ein Gefühl für sich als Wesen zu entwickeln. Dieses geschieht u. a. über eine gesunde Ausbildung der Basissinne, hierdurch wird der Grundstein gelegt für darauf aufbauende, spätere gute kognitive Entwicklung und Lernfähigkeit und für soziale Fähigkeiten, für die Fähigkeit zum Miteinander und zu gelingenden Freundschaften und Beziehungen.
Viele Kinder haben heute schon früh ausgepägte Wesenszüge und Fähigkeiten, zeigen aber auch Schwierigkeiten in bestimmten Entwicklungsbereichen.
Auch wenn sich Lebensumstände in der Familie verändern oder belastet sind, eine Erkrankung oder Beeinträchtigung vorliegt oder ein Elternteil nicht recht weiter weiß ... – manchmal kann eine zusätzliche Unterstützung ein hilfreicher und nötiger Schritt sein, für das Kind, und auch für sein Umfeld.
Heilpädagogische Frühförderung richtet sich an jüngere Kinder bis zu Ihrer Einschulung.
Chancengleichheit besteht nicht darin, dass jeder einen Apfel pflücken darf, sondern dass der Kleinste eine Leiter bekommt
Reinhard Turre
sowie bei Auffälligkeiten in der Bewältigung von Lebenssituationen wie z. B.
Scheidung, Erkrankung oder Tod eines Familienmitglieds, Geburt/ Adoption eines Geschwisterchens …
Bei meiner heilpädagogischen Begleitung ist der Austausch mit Ihnen als Eltern ein wichtiger Baustein zur Unterstützung Ihres Kindes.
In regelmäßig stattfindenden Elterngesprächen tauschen wir Beobachtungen aus, es werden gemeinsame Ziele oder Unterstützungsmöglichkeiten für den Alltag entwickelt.
Im Zusammenwirken von heilpädagogischer Begleitung und ggf. durch neue Impulse für zu Hause ist dann eine Veränderung der Situation möglich.
Als Kunsttherapeutin und Keramikerin ist mir das Arbeiten mit sinnesfördernden Materialien wie Ton, Naturmaterialien und Farben ein besonderes Anliegen. Warum?
Beim therapeutischen Malen erleben die Kinder, wie durch ihr Tun auf dem Blatt Farben und Formen entstehen. Gemütsempfindungen und Phantasiekräfte werden geweckt, das Kind erlebt sich als Schöpfer und Gestalter von vielen Möglichkeiten. In den gewählten Farben und Formen, Figuren und Motiven kann es Situationen spielend darstellen und auch verändern. Eigeninitiative wird angeregt, das Kind erlebt sich als selbstwirksam und freut sich über sich.
Beim Werken und Gestalten mit Ton werden die Kinder zunehmend ruhiger und kommen zu sich, insbesondere deshalb, weil die Basalsinne und Wahrnehmungsfähigkeit gefördert werden. Das Kind entwickelt Fingerspitzengefühl :) Die kurze Aufmerksamkeitsspanne bei überaktiven Kindern lässt sich durch das künstlerische Arbeiten nach und nach verlängern. Auf natürliche Art übt das Kind, seine Aufmerksamkeit auszurichten, achtsam zu sein und sich zu konzentrieren. Im Tun wird die Koordination von Auge, Ohr und Hand geschult.
Durch Versuch und Irrtum erkennen die kleinen Gestalter ihre Grenzen und entwickeln eine verbesserte Frustrationstoleranz. Wenn im künstlerischen Prozess Frustration auftaucht, kann das Kind üben, damit umzugehen und sich zum Durchhalten zu motivieren, damit das Werk vollendet wird. Durch Überwinden dieser Hürden im kreativen Gestalten entsteht die Erfahrung von Kompetenz, langfristig auch Selbstsicherheit.
"Was du mir sagst, das vergesse ich.
Was du mir zeigst, das erinnere ich.
Was du mich tun lässt, das verstehe ich."
Konfuzius
Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten zum Spiel - zum spielenden Lernen.
Freies, gestaltendes Spiel, Rollenspiel, Bewegungsspiele, Lernspiele und Übungen mit spielerisch „nebenbei“ vermittelten kognitiven Inhalten, Konzentrationsspiele, Geschicklichkeitsspiele…
Das Lernprinzip in den ersten sieben Jahren ist die Nachahmung der wahrgenommenen Umgebung und das Spiel.
In das heilpädagogische Spiel fließt der für das jeweilige Kind zu fördernde Bereich ein. Wichtig ist, den inneren Entwicklungswunsch des Kindes wahrzunehmen und im gemeinsamen Tun dann individuelle Förderschwerpunkte spielend mit einzubauen.
Ausreichend entwickelte Basissinne sind Grundlage für das ganzheitliche Heranreifen eines jungen Menschen.
Eine gesunde Körperbeherrschung, im eigenen Körper wirklich anzukommen und diesen nutzen zu können, eine Wahrnehmen der eigenen Gefühle und das Erkennen der Gefühle anderer, dies sind Fähigkeiten, für die in den ersten Jahren über die Entwicklung gesunder Basissinne ein Lebensfundament entsteht.
Zusammen mit den kindlichen Phantasiekräften bilden sie die Grundlage für die Entwicklung und Reifung von abstrakten kognitiven Fähigkeiten im zweiten Jahrsiebt.
Jedes Kind hat natürliche, gegebene Stärken und meist auch Bereiche, in denen es sich schwerer tut. Hier kann eine kindgerechte Unterstützung helfen, in eine gute Balance und in ein gutes Sebstwertgefühl zu kommen.
Das Spiel bietet unendlich viele Möglichkeiten, all diesen Themen "spielend" zu begegnen.
Dies können kognitive Förderschwerpunkte sein, sowie auch die Förderung von Phantasie oder Konzentration, Impulskontrolle, Teamfähigkeit, Geschicklichkeit...
„Aus der Art, wie ein Kind spielt, kann man erahnen wie es seine Lebensaufgabe ergreifen wird.“
Rudolf Steiner
Spezielles Anliegen ist mir die Begleitung des Kindes durch eine einfühlsame Sprache und das Spiegeln der Gefühle. Immer mehr Kinder haben große Probleme, ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen, erkennend einzuordnen und ausdrücken zu können. Die vielen Reize von Außen spielen hier eine große Rolle. Auch ist es Eltern leider häufig nicht bewusst, wie sehr Kinder hier eine Hilfestellung brauchen, dass sie „die passenden Worte für die Gefühle“ erst erlernen müssen.
Viele Eltern freuen sich heute über eine Unterstützung, eine Hinführung an in der Technik des „Spiegelns“, da auch sie dies nicht von ihren Eltern erlernen konnten. Schnelllebigkeit, Termine, auch Überangebot sind neue Herausforderungen, oft fehlen Zeit und Übung, um die so wichtigen sprachlichen Rückmeldungen im Alltag einzubauen. Gerade aber das zunehmende Verstehen der eigenen Gefühlswelt ermöglicht dem Kind dann ein Verstehen der Umgebung, eine Verbesserung seiner sozialen Kompetenzen.
Diese Hilfestellung ist sehr häufig Teil meiner Elternbegleitung und fließt in jede heilpädagogische Stunde mit den Kindern ein.